the dull: The Dirty Artists
Hossa, wieder mal ein Album mit echtem Hausbesetzer-Charme. Voll underground und meilenweit am Kommerz vorbei, widerlich und dennoch anziehend. Ja ja, the dull aus Basel stecken voller Gegensätze, bedienen sich verschiedenster Stilmittel, fügen Akkord um Akkord zu kunstvollen Arrangements zusammen, um schliesslich doch wieder alles durcheinander zu mantschen.
Erst ists noch übelster Crustpunk, dann auf einmal Wildschweinerock, ein kurzer Wechsel zu schleppendem Hardcore, es folgt ein kleiner Ausflug in Richtung Indierock, dann ein Abstecher in abgefuckte balladeske Klangwelten, und wieder zurück zu Crustpunk. Einfach herrlich. Herrlich verwirrend, anstrengend und grenzenlos. Besonders toll ist der Gesang, bei dem sich Männlein und Weiblein abwechseln. Er ist ein kleiner Nick
Cave, in dem ein Brüllaffe schlummert. Sie ist - wenn sie will - eine perfekte Mischung aus Joan Jett und Siouxsie von den Heulenden Todesgespenstern, mit einem Ausdruck in der Stimme, der Verachtung, leidenschaftliche Rebellion und Coolness gleichermassen in sich trägt.
Schön abgerundet wir das Ganze von den kaltschnäuzigsten Gitarrenriffs seit L7. Schrägste Piano- und Akkordeonklänge bestärken den verstörten Herrn Kritiker zudem in seiner Meinung, dass es sich bei "The dirty artists" lediglich um einen Haufen zufällig hingeworfener Noten handelt, die sich wie nach einem musikalischen Urknall langsam zu Songs komprimieren. Eine Band, die nur sich selbst gefallen will - und das gefällt mir.
Toti, Newcomer

Nach sieben Bier gerade richtig. Wir grölen kräftig mit! Der originellste Punk. Mut zu neuen Ideen – gut gemacht.
Fachblatt Soundcheck, München
Das 2. Album einer Band ist oftmals das heikelste, doch bei diesem Trio um das Paar Gass zeigt sich, dass die Band ihren Weg unbeirrt weitergeht. Zwischen noisigen Gitarrenbretterwänden u. female vocals (in Abwechslung mit male vocals), die mich manchmal an Jingo de Lunch erinnern, schmuggeln sich wunderschöne psychedelic-Passagen ein, die dann urplötzlich wieder eingerissen werden, um voll auf die 12, fast schon hardcoremäßig, alles in Grund und Boden zu brettern.
Flight 13, Freiburg